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„Mehr Zeitsouveränität ist für mich mehr Lebensqualität.“ – Brigitte Abrell will Führen in Teilzeit als Arbeitsmodell etablieren

Brigitte Abrell arbeitet seit vielen Jahren als Führungskraft bei einer großen deutschen Versicherung – in Teilzeit. Nebenberuflich ist sie außerdem als zertifizierter Businesscoach tätig, hält Vorträge und berät Firmen. Sie ist davon überzeugt, dass Führen in Teilzeit ein Arbeitsmodell für die Zukunft ist und hat darüber ein Buch geschrieben. Wir haben mit Frau Abrell über ihre persönlichen Erfahrungen auf ihrem Weg, die Herausforderungen von Teilzeit-Führungskräften und ihr Buch gesprochen.

Frau Abrell, Sie sind seit vielen Jahren als Führungskraft in Teilzeit beschäftigt und im Nebenberuf als Coach für Führungskräfte tätig. Wie kam es zu dieser Aufteilung?

Nach der Geburt meines Sohnes konnte und wollte ich meine Führungsaufgabe nicht länger in Vollzeit ausüben, aber auch nicht aufgeben. Deshalb bin ich nach einem halbem Jahr Babypause auf vollzeitnahe Teilzeit (80 Prozent) umgestiegen. So war es mir möglich, weiterhin meiner anspruchsvollen Tätigkeit nachzugehen und dennoch viel Zeit mit meinem Kind zu verbringen. Meine Erfahrungen mit diesem Modell waren auch für andere interessant und ich wurde gebeten, sie im Rahmen eines Mentoring-Projekts weiterzugeben. Diese Aufgabe fand ich sehr interessant und sie hat mich inspiriert, eine Coaching-Ausbildung zu absolvieren und mich nebenberuflich als Coach und Beraterin selbständig zu machen.

Was sind ihre persönlichen Erfahrungen damit? Welche Vor- & Nachteile hat es, als Führungskraft in Teilzeit zu arbeiten?

Führen in Teilzeit hat viele Vorteile, auch für die Arbeitgeber. Nach meiner persönlichen Erfahrung, und als Erkenntnis aus diversen Interviews, sind Führungskräfte in Teilzeit überdurchschnittlich motiviert und leistungswillig. Wer in Teilzeit führt, muss sich eine sehr effiziente Arbeitsweise aneignen. Das wirkt sich auch auf das Arbeitsumfeld positiv aus.
Führen in Teilzeit ermöglicht es mir persönlich, in beiden Lebensbereichen – Beruf und Familie – präsent zu sein, beruflich den Anschluss nicht zu verpassen und finanziell abgesichert zu sein. Mehr Zeitsouveränität ist für mich mehr Lebensqualität. Die erste Zeit, als mein Kind noch sehr klein war, war zwar anstrengend, aber auch sehr vielseitig und erfüllend und ich hätte mit niemandem tauschen wollen.
Als Nachteil sehe ich das geringere Einkommen und den höheren Zeitdruck bei der Erledigung der Aufgaben in allen Bereichen an.

Es arbeiten nur etwa 5 % der Führungskräfte in Teilzeit. Woran liegt das?

Es fehlt bei den Führungskräften und bei den Entscheidern in den Unternehmen die Vorstellung davon, wie einfach Führung in Teilzeit möglich gemacht werden kann. Es gibt kaum Vorbilder. Außerdem hält sich in den Köpfen hartnäckig die Meinung, dass lange Arbeitstage eine hohe Motivation bedeuten. Dem ist nicht so, wenn Sie genau hinsehen!

Sie beschäftigen sich aber noch eingehender mit diesem Thema und haben ein Buch geschrieben „Führen in Teilzeit“. Was war Ihnen bei ihrem Buch besonders wichtig?

Ich möchte dazu beitragen, dass das Arbeitsmodell „Teilzeit bei Führungskräften“ bekannter wird. Im Buch gebe ich Denkanstöße und praktische Handlungshilfen, sowohl für die Führungskräfte als auch für die Vorgesetzten. Führen in Teilzeit ist möglich! Bei jeder Führungskraftstelle gibt es dafür einen Handlungsspielraum, der individuell genutzt werden kann. Ich möchte Mut machen, sich eingehender mit diesem Thema zu beschäftigen und die bestehenden Möglichkeiten zu nutzen.

Sie sprechen hauptsächlich das Thema Teilzeit an. Geht es auch konkret um Jobsharing?

Im Führungsbereich hat sich vollzeitnahe Teilzeit (ab ca. 70 Prozent) bewährt. Falls das nicht gewollt oder machbar ist, zum Beispiel bei Müttern mit sehr kleinen oder mehreren Kindern, ist auch im Führungsbereich Jobsharing möglich. Dabei gibt es einige Besonderheiten, die in meinem Buch ausführlich dargestellt werden. In bestimmten Situationen ist ein Führungsduo im Vorteil, weil das Knowhow von zwei Personen in Entscheidungen mit einfließt und diese daher oft ausgewogener sind. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Führungstandems, die erfolgreich gemeinsam ein Team führen. Ein solches Tandem habe ich für mein Buch interviewt.

Im Buch gibt es einige Interviews mit Führungskräften, die in verschiedenen Teilzeitmodellen arbeiten. Was sind die Beweggründe und welche Besonderheiten sind Ihnen bei diesen Interviews aufgefallen? Welchen Herausforderungen stehen die Teilzeit-Führungskräfte gegenüber?

Die Beweggründe für eine verkürzte Arbeitszeit sind oft die Familiengründung beziehungsweise der Wunsch nach mehr Zeit für die Familie. Nicht wenige hätten gerne mehr private Zeit und erwarten sich dadurch mehr Lebensqualität. Andere benötigen Freiraum für ein berufsbegleitendes Studium oder eine nebenberufliche Selbständigkeit. Auch das Anliegen, es in den letzten Jahren der Berufstätigkeit etwas ruhiger angehen zu lassen oder gesundheitliche Probleme wurden angeführt. Führen in Teilzeit ist also kein reines Frauenthema, wie viele denken! Die Gründe sind so individuell wie die berufliche Aufgabenstellungen und Rahmenbedingungen der Führungskräfte. Entsprechend muss auch nach einer maßgeschneiderten Lösung für jeden Teilzeitwunsch gesucht werden. Die größte Herausforderung für die Führungskraft besteht darin, sich den Wunsch nach mehr Zeitsouveränität selbst zuzugestehen und danach ihren Arbeitgeber von der Machbarkeit ihres Wunschmodells zu überzeugen. Bei der Umsetzung ist es wichtig, die richtigen Aufgaben auf andere Personen zu delegieren, die eigene Arbeitsweise auf die verkürzte Arbeitszeit umzustellen und diese auch auf Dauer einzuhalten. Manche Rahmenbedingungen in den Unternehmen erschweren das Leben einer Teilzeit-Führungskraft. In diesem Fall muss gemeinsam mit dem Arbeitgeber nach besseren Lösungen gesucht werden.
Eine Führungskraft in Teilzeit benötigt Mut, weil sie oft noch als exotisch wahrgenommen und in der Anfangszeit verstärkt beobachtet wird. Nach der Umgewöhnungsphase, und wenn sich die Abläufe eingespielt haben, wird das Modell jedoch bald zur Normalität und nicht mehr als besonders wahrgenommen.

Denken Sie, dass Führen in Teilzeit ein Arbeitsmodell für die Zukunft ist? Wenn ja, warum?

Unsere Gesellschaft ist im Wandel und auch die Bedürfnisse der Menschen in Bezug auf ihren Arbeitsplatz unterliegen Veränderungen. Eine Vielzahl von gut ausgebildeten jungen Frauen übernimmt Verantwortung in den Unternehmen und will auch nach der Familiengründung berufstätig bleiben. Zunehmend mehr junge Väter beteiligen sich an der Erziehung ihrer Kinder. Die Zahl der pflegebedürftigen Angehörigen steigt ebenso wie die Lebensarbeitszeit. Unterschiedliche Lebensphasen verlangen nach flexiblen Arbeitszeitmodellen und werden verstärkt zu dem Wunsch führen, temporär oder auf Dauer die Arbeitszeit zu reduzieren.
Unternehmen müssen nach Wegen suchen, diesen Wünschen nachzukommen. Das gilt auch für Führungskräfte. Führen in Teilzeit wird deshalb in der Zukunft verstärkt nachgefragt werden. Unternehmen, die offen für diesen Weg sind und attraktive Lösungen anbieten, sind schon jetzt im Vorteil beim Wettbewerb um die Besten.

Herzlichen Dank für Ihre Zeit und die interessanten Einblicke!

31. Januar 2017/0 Kommentare/von Alicia Metz
Schlagworte: Jobsharing
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